Orgelexkursion am 12. September durch unsere Region

Kennen Sie unsere Orgeln? - Wir laden alle herzlich ein, am Tag der Orgel gemeinsam mit den beiden Kirchenmusikerinnen unserer Region mit dem Rad auf Entdeckungstour zu gehen. Ein Angebot für Kinder (empfohlen ab 3. Klasse) + Jugendliche + Erwachsene

Wir starten um 14:00 in der Trinitatiskirche - weiter geht es zur Martinskirche und abschließend erleben wir die Jehmlichorgel in der Braaker Kirche. Für diese Veranstaltung gilt die 3G Regel - geimpft - genesen - getestet (Testzentrum) Bitte passenden Nachweis mitbringen!

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Die Orgel wird wegen ihres prächtigen Äußeren und ihres gewaltigen Klanges oft als „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Kein anderes Instrument hat an Tiefe und Höhe mehr Umfang, ihr Klang reicht vom sanftesten Pianissimo bis hin zu einem donnerndem alles umfassenden Fortissimo. Als abendländisches Hauptinstrument der Liturgie steigert sie nicht nur die Feierlichkeit der Gottesdienste, sie symbolisiert mit ihrem vielstimmigen Klang auch den Zusammenklang der kosmischen Sphären.

Keine Orgel ist wie die andere. Es gibt Orgeln kaum größer als ein Klavier, andere wiederum sind so groß wie ein zweistöckiges Haus. Jede Orgel ist an die Akustik des Raumes angepasst, in dem sie erklingt. Die prächtigen Instrumente in Kirchen und Konzertsälen sind Meisterwerke des Instrumentenbaus und der Feinmechanik. 

Von der Antike bis heute spiegelt der Orgelbau technische Entwicklungen, aber auch stilistische Umbrüche wider, so dass heute an vielen erhaltenen oder restaurierten Orgeln die Stilvielfalt von 500 Jahren Kirchenmusik zu erkennen und klanglich zu erleben ist.

Der Ursprung der Orgel liegt allerdings außerhalb der Kirche, ihre Geschichte reicht zurück bis in die Antike. Das erste orgelähnliche Instrument wurde um 246 v. Chr. von Ktesibios, einem Ingenieur aus Alexandrien gebaut. Hier wurde der Luftstrom noch durch einen Wasserantrieb erzeugt, weshalb er sein Instrument auch „Hydraulis“ (altgriech. „Wasser-Aulus“) nannte. Später fanden die Römer Gefallen an der Orgel. Sowohl in Griechenland, als auch später im römischen Reich, war die Orgel ein profanes Instrument, das seinen Einsatz in Theatern, Zirkussen, aber auch in Kampfarenen und bei Hinrichtungen etwa von Christen hatte. Die Christen hielten daher zunächst Abstand von diesem Instrument. Über Gesandte von Karl dem Großen gelangte die Orgel schlussendlich nach Westeuropa. Allerdings sollte es noch 200 Jahre dauern, bevor im 9. Jahrhundert die ersten Bischöfe Orgeln für ihre Kirchen bauen ließen.

In der Gotik schließlich entwickelte sich die Orgel zu einem Statussymbol der Kirche. Eine regelrechte Blüte erfuhr die Orgelmusik dann in der Barockzeit. Eine Vielzahl berühmter Komponisten, wie beispielsweise Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach komponierten für die Orgel. Auch im Orgelbau wurden große Fortschritte erzielt. Insbesondere Norddeutschland sollte sich zu einem der wichtigsten Orgelbauzentren der Welt entwickeln. Zu seinen bedeutendsten Vertretern zählte Arp Schnitger (1648-1719). Er gilt als Vollender der norddeutschen Barockorgel und prägte die Orgelbauszene wie kein anderer. Bis heute stehen zahlreiche Schnitger-Orgeln in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, wobei sein Wirkungskreis sich weit über seine norddeutsche Heimat hinaus erstreckte.

In der Neuzeit gewann die Orgel schließlich auch außerhalb der Kirchen an Beliebtheit und fand in Konzertsälen als auch im Kino zur stimmungsvollen Untermalung von Stummfilmen Verwendung.

Heute ist die Orgel aus dem kirchlichen Raum nicht mehr wegzudenken, aber auch außerhalb der Kirchen findet sie großen Anklang.

Auf unseren Websites www.instrument-des-jahres.dewww.lmr-hh.de und www.orgelstadt-hamburg.de haben wir für Sie vielfältige Informationen rund um die Orgel zusammengetragen. Entdecken Sie die Orgel in ihrer Vielseitigkeit!