Sitz- Gymnastik
Apr
Der März ist in diesem Jahr in mehrfacher Hinsicht religiös geprägt. Für christliche Menschen hat die Passionszeit begonnen. Sie erinnern sich daran, dass Jesus Christus zu Tode gebracht wurde, obwohl er den Weg der Liebe und der Umkehr zum Leben mit Gott predigte. Aus den Fastenübungen früherer Zeiten wurde die Aktion „Sieben Wochen Ohne“, die zu einer konkreten Veränderung der Lebenseinstellung anregen will.
Für muslimisch geprägte Menschen hat am 01. März der Fastenmonat Ramadan begonnen. 29 Tage lang soll von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen noch getrunken werden. Das Einhalten des Fastenmonats gilt als eine der fünf Säulen des Islam. Es soll eine intensive Zeit des Gebetes und der Lektüre des Korans sein.
Als evangelischer Christenmensch und Theologe bin ich froh, dass mein Glaube nicht die Pflicht zum Fasten kennt. Einen Tag lang nicht zu essen, erst recht nicht einmal Wasser oder Tee zu trinken, habe ich noch nie versucht.
Im Gespräch mit muslimischen Menschen erklären sie mir, welchen guten Sinn der Ramadan für sie macht. Sie sagen: „Ich lebe viel bewusster, und teile mir genau ein, was ich am Tag überhaupt arbeiten und schaffen kann. Ich nehme mir Zeit für meinen Glauben, meine Spiritualität. Ich genieße täglich nach Sonnenuntergang das gemeinsame Essen im Kreise meiner Lieben. Übrigens: Das Ende des Ramadan wird mit einem großen, fröhlichen Fest gefeiert. Auch du bist eingeladen, an diesem Fest teilzunehmen. Das wäre am 30. März.“
Ich komme ins Nachdenken. 30. März, das ist im christlichen Kalender der Sonntag Lätare. Was bedeutet: Freut euch! Er wird auch „Das kleine Osterfest in der Passionszeit“ genannt. Was für eine Fügung, vielleicht eine schöne Gelegenheit, mit muslimischen Mitmenschen ins Gespräch zu kommen. Wer weiß?
Ihr Pastor Karsten Fehrs
Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde
648 680 3-23